Indische Brotkultur
Brot ist neben ReisBeschreibung Reis ist ein Getreide, das bereits vor 7000 Jahren... das wichtigste Grundnahrungsmittel in Indien. Die indische Küche kennt eine Vielzahl von Brotsorten und nutzt dabei die ganze Vielfalt der vorhandenen Getreidearten (Weich- und Hartweizen, Reis, LinsenHerkunft Kleinasien Beschreibung Auch die Linse ist bereits seit rund..., HirseBeschreibung Hirse ist das mineralstoffreichste der Getreidesorten. Bei uns einst..., etc.) , die – mit oder ohne Triebmittel, durch Fermentation oder mit Hilfe von Joghurt gesäuert oder ungesäuert – gebacken oder gebraten, aber auch frittiert oder gedämpft werden. Das Ergebnis: „das“ indische Brot gibt es eigentlich gar nicht. Man findet Fladen, Brötchen- oder Kloß ähnliche Brote, dünnes, Cracker ähnliches Gebäck oder aufgeblähte Kugeln, deren Konsistenz weich, knusprig, rösch oder hart sein kann, mal trocken oder mal saftig ist. Indisches Brot kommt pur auf den Tisch, kann pikant bis scharf gewürzt oder variantenreich gefüllt sein. Insofern kann man durchaus sagen, dass Indien eine ähnlich ausgeprägte Brotkultur hat wie Deutschland.
Indisches Brot – Essgewohnheiten
Indisches Brot wird bereits zum Frühstück genossen: mit scharfen Pasten, Saucen oder Chutneys oder mit den Resten vom Vortag. Mittags und abends ist das Brot obligatorischer Begleiter. Es dient nicht nur der Sättigung, sondern schafft auch einen milden Ausgleich zu den sehr kräftig gewürzten Speisen. Darüber hinaus erfüllt es auch noch eine weitere Funktion: dort, wo traditionell noch mit den Fingern gegessen wird, dient es gleichzeitig als „Essbesteck“, mit dessen Hilfe man die aromatischen Speisen einwickelt und in den Mund befördert.
Indische Brotsorten
Die indische Urform des Brotes (roti = Brot) ist das Fladenbrot, das in seiner einfachsten Form mit Wasser verknetetes Mehl ist und als Fladen in der Pfannefranzösisch in der Pfanne gebraten gebacken wird. Manchmal wird dem Teig noch Ghee (indisches Butterschmalz) zugesetzt oder der Fladen vor dem BackenGarverfahren im Ofen mit trockener Hitze oder im Fett (siehe... damit bestrichen. Dieses Fladenbrot (Chapati, in einigen Regionen auch schlicht Roti genannt) ist in ganz Indien, aber auch in anderen Ländern Südasiens und in Ost-Afrika verbreitet. Das bei uns bekannteste Brot dürfte das Naan sein, ein weiches Fladenbrot aus gesäuertem Weizenteig.
Welche indischen Brotsorten es sonst noch gibt, worin sie sich unterscheiden und wozu man welches Brot am Besten isst, zeigt die folgende Übersicht. Alle Sorten, die hier aufgeführt werden, selbstverständlich mit Rezept, so dass Sie nicht nur „indisches Brot“, sonder alle Varianten zu Hause selber machen können.
Baati
Kugelförmiges Vollkornbrot aus mürbeteigähnlichem Teig, im Ofen gebacken
Geschmack: trocken, fest, stark buttrig (hoher Ghee-Anteil)
Zutaten: Vollkornweizen, Ghee, ungesäuert
Herkunft: Nord-West-Indien ( Rajasthan)
Verwendung: zu Linsengerichten
Bhakri
dünnes Fladenbrot aus Hirsemehl, trocken in der Pfanne gebacken
Geschmack: knusprig weich
Zutaten: Sorghum- oder Perlhirse, ggf. auch Öl
Herkunft: West- und Zentralindien
Verwendung: zu Currys oder Chutneys, auch gefüllt
Bhatura
frittiertes Ballonbrot aus gesäuertem Teig
Geschmack: weich, mild
Zutaten: glutenarmes Weizenmehl, Joghurt, Hefe
Herkunft: Nord-West-Indien
Verwendung: zu Currys
Chapati
Fladenbrot, trocken in der Pfanne gebacken, das leicht Blasen wirft und hohl ist
Geschmack: knusprig mild
Zutaten: Weizenvollkornmehl, Ghee
Herkunft: ganz Indien
Verwendung: Universalbrot
Dosa
Dünnes. crêpesähnliches Fladenbrot, leicht gesäuert, mit Ghee in der Pfanne gebacken
Geschmack: mild, weich
Zutaten: Reismehl (opt. auch Linsenmehl), Joghurt, Ghee
Herkunft: Südindien, Sri Lanka
Verwendung: zum Frühstück und als Imbiss zu Sambaars, Chutneys, auch gefüllt
Idli
kompakte, rundliche Brote / Kuchen aus Reismehlteig
Geschmack: trocken, mild
Zutaten: Reismehl, Urdbohnen
Herkunft: Südindien, Sri Lanka
Verwendung: zum Frühstück, zu Sambals und Chutneys
Khakra
Gewürztes, dünnes, Kräcker ähnliches Fladenbrot
Geschmack: knusprig, pikant
Zutaten: Weizenmehl, BockshornkleeHerkunft Mittelmeerraum, Asien Beschreibung Der mit dem Schabziegerklee verwandte Bockshornklee..., Chili, Kreuzkümmel, etc.
Herkunft: Westindien (Gujarat)
Verwendung: zu Sabji (würzige Gemüsegerichte) oder als Imbiss
Kulcha
dünnes Fladenbrot aus gesäuertem Weizenteig im Ofen gebacken
Geschmack: weich, knusprig
Zutaten: glutenarmes Weizenmehl, Joghurt, ggf. Ei
Herkunft: Nord-West-Indien
Verwendung: mit Gemüse gefüllt oder zu Chole (Kichererbsengericht)
Luchi
frittiertes Ballonbrot aus Ghee-haltigem, ungesäuertem Teig
Geschmack: weich, mild
Zutaten: glutenarmes Weizenmehl, Joghurt, Hefe
Herkunft: Nord-West-Indien
Verwendung: zu Currys
Naan
im Tandur, dem Lehmofen, gebackenes Fladenbrot aus gesäuertem Hefeteig
Geschmack: weich, mild
Zutaten: Weizenmehl, Joghurt, Hefe, Ghee
Herkunft: Nordindien
Verwendung: Universalbrot, klassisch zu Gerichten aus dem Tandur
Papadam
dünne, gewürzte Brotwaffeln
Geschmack: knusprig, pikant
Zutaten: Mehl aus Linsen, schwarzen Bohnen, Kirchererbsen oder Reis, Öl, Gewürze
Herkunft: Nordindien
Verwendung: Beilage zu Gemüsegerichten oder mit Pasten oder Chutneys als Vorspeise
Paratha
dünnes, blättriges Fladenbrot, mit Ghee in der Pfanne gebacken
Geschmack: weich, mild, buttrig
Zutaten: Weizenvollkornmehl, Ghee, ggf. Ei
Herkunft: Südindien
Verwendung: meist gefüllt mit Fleisch, Fisch, Gemüse, Käse, Eiern
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