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Tipps und Tricks für das Messen von Flüssigkeiten
Kochen ist keine exakte Wissenschaft. Die richtige Menge an Zutaten ist oft Geschmackssache und genaues Messen nicht erforderlich. Manchmal jedoch ist es hilfreich oder sogar zwingend von Nöten, genaue Mengen zu kennen.
Für das Messen von Flüssigkeiten ist das gebräuchlichste Maß der Liter einschließlich seiner Vielfachen und Teiler. Dabei handelt es sich um ein eindeutiges Maß, (vernachlässigt man die physikalisch Korrekte Bedeutung von Luftdruck und Temperatur): 1 Liter entspricht dem Inhalt eines Würfels mit einer Kantenlänge von 10 cm. Wesentlich ungenauer sind die ebenfalls weit verbreiteten Maßeinheiten Teelöffel oder Esslöffel.
Im angloamerikanischen Raum sind andere Maßeinheiten üblich. Besonders der Cup wirft hier immer wieder Fragen auf. Dabei handelt es sich nicht um irgendein – ungenaues – Tassenmaß, sondern um eine definierte Größe.
Hier die wichtigsten Einheiten im Überblick:
Der Liter
Milliliter = Kubikzentimeter | 1 ml / 1 ccm | 0,001 l | |
Zentiliter | 1 cl | 0,01 l | 10 ml |
Deziliter | 1 dl | 0,1 l | 100 ml |
Liter | l | 1 l |
Teelöffel / Esslöffel
Teelöffel und Esslöffel sind nicht nur im deutschen Sprachraum sehr gebräuchliche Maßeinheiten, die besonders für kleine Mengen gerne verwendet werden. Löffel als Maß zu nehmen, ist eine sehr bequeme Methode, schließlich sind sie schnell zur Hand. Allerdings birgt das Messen mit Löffeln eine gewisse Ungenauigkeit, die spätestens dann berücksichtigt werden muss, wenn es auf genaue Mengen ankommt.
Wie viel Flüssigkeit in einen Löffel passt, ist keine feste Größe und hängt von der Gestaltungsfreude des Löffeldesigners ab. Klassischerweise wird von 5 ml für den Teelöffel ausgegangen. Beim Esslöffel ist die Angelenheit allerdings nicht so einfach. Alte Kochbücher gehen noch von 15 ml aus, heutige überwiegend von 10 ml, einige von 12 ml. Der Grund ist ein ganz banaler: Früher waren die Esslöffel größer. Modernes Besteck, das oftmals flacher ist, hat jedoch ganz andere Rauminhalte, die, wie das folgende Bild zeigt, weniger von der Löffelgröße, als vielmehr von der Tiefe des Löffels abhängen und meist sogar weniger als 10 ml fassen.
Von links nach rechts 2 Teelöffel und 3 Esslöffel mit den Fassungshinhalten:
3 ml (!) – 4 ml – 7 ml (!) – 8 ml – 10 ml
Der oberflächlich gesehen kleinere Esslöffel rechts fasst also beinahe 50 % mehr als der linke Esslöffel (mittlere Esslöffel in der Reihe), weil er deutlich tiefer ist. Wer es also genau haben will, kommt nicht umhin, seine eigenen Löffel nachzumessen – und muss dann immer noch mit dem Dilemma leben, nicht zu wissen, welche Größe die Löffel des Rezeptautors hatten.
Fazit: Löffel sind ein einfaches, aber ein recht unzuverlässiges Maß.
Cup / Tasse
Bei Rezepten aus dem amerikanischen Raum taucht häufig die Maßeinheit „Cup“ auf, mit deren Hilfe nicht nur Flüssigkeiten, sondern auch feste Zutaten wie Zucker, Mehl oder gar Butter oder Gemüse gemessen werden. Fälschlicherweise wird bei der Übertragung von Rezepten ins Deutsche diese Maßeinheit mit „Tasse“ übersetzt, was nicht selten zu Verwirrung führt. Beim „Cup“ handelt es sich nämlich nicht um irgendeine Tasse, deren Größe auch in den USA Schwankungsbreiten unterworfen ist.
Der „Cup“ ist eine wirkliche Volumenmaßeinheit mit fester Größe von 236 ml (gerundet 240 ml). Dies entspricht in etwas dem Inhalt eines üblichen Potts Kaffee (gemeint sind die Büropötte). Bei uns übliche Kaffeetassen fassen etwa 150 ml. Wer mit amerikanischen Rezepten arbeitet, kann behelfsweise mit einem Kaffeepott arbeiten, umrechnen oder einen speziellen Cup-Messbecher erwerben, den es im ausgesuchten Handel auch inzwischen bei uns gibt.
Zur Veranschaulichung, wie sich Tassengrößen in ihren Inhalten zum Teil deutlich unterscheiden, hier ein Vergleich:
1. Reihe (vorne) von links nach rechts:
Espressotasse: 40 ml – Teetasse: 120 ml – Cappuccinotasse (klein): 120 ml – Cappuccinotasse (groß) / Kaffeetasse: 175 ml
2. Reihe (hinten) von links nach rechts:
Kaffeetasse: 150 ml – Büropott klein: 230 ml – Büropott normal: 250 ml – Milchkaffeetasse: 350 ml
Übliche Maßeinheiten für Flüssigkeiten
Trotz der angesprochenen Einschränkungen in Bezug auf Löffel, Tasse, etc. hier noch einige gängige Größen für Volumenmaße im Überblick.
1 Tropfen | 0,05 ml |
1 TL | 5 ml |
1 EL | 10 ml |
1 Schnapsglas (klein) | 2 cl = 20 ml |
1 Schnapsglas (groß) | 4 cl = 40 ml |
1 Glas (klein) | 0,2 l = 200 ml |
1 Glas (normal) | 0,3 l = 300 ml |
1 Glas (groß) | 0,4 l = 400 ml |
1 Weinglas | 100-125 ml |
1 Flüssigunze / fluid ounce | 28,4 ml |
1 Pint | (2 cup = 16 fl.oz.) 474 ml |
1 Gallone | (4 Quart) 3,785 Liter |
Volumenmaße zum Messen von Gewicht
Für alle hier angesprochenen Maße gilt, dass es Volumenmaße sind. Das hindert allerdings die Alltagspraxis nicht, mit diesen Maßen auch das Gewicht von Zutaten zu messen. Am Gebräuchlichsten ist noch der Esslöffel bzw. Teelöffel, mit dem vor allem Zutaten wie Mehl, Zucker oder StärkeMaisstärke, Weizenstärke, Kartoffelstärke, Reisstärke Beschreibung Stärke ist ein meist aus... gerne gemessen werden. Aber auch Messbecher – egal ob europäische oder der amerikanische Cup – messen das Gewicht von Zutaten im Umweg über sein Volumen. Das geht dann gut, wenn eine Zutat auch einigermaßen zuverlässig eine feste Relation von Gewicht zu Volumen hat. Das kann bei feuchten Zutaten, wie z.B. Zucker / Rohzucker häufig aber anders sein. Dazu kommt der Faktor, dass bei festen Zutaten die Menge gar nicht genau normiert ist. Ist bei Flüssigkeiten noch klar, wann ein Löffel voll ist, gilt das bei festen Zutaten nicht: zwar wird versucht, das Problem durch Angaben wie „gestrichen“ oder „gehäuft“ zu präzisieren. Nur kann man aber viel oder wenig auf einen Löffel häufen und erreicht je nach Zutaten enorme Unterschiede. Nimmt man dann noch die Ungenauigkeit durch die o.a. Löffelgröße hinzu, kann die Sache wirklich sehr ungenau werden.
Wer eine Waage sein eigen nennt, kann ja zu Hause mal den Test machen und 5 oder 10 EL Zucker oder Mehl abwiegen. Mit der größeren Menge egalisiert oder potenziert man Fehler, je nachdem, wie zuverlässig konstant man häufelt.
Gewichtsmaße
Bei den Gewichtsmaßen spielen vor allem auch internationale Gepflogenheiten eine Rolle, die zu Verwirrung führen können.
1 Zentner (Ztr) | 50 kg |
1 Kilogramm (kg) | 1000 g = 2 Pfund |
1 Dekagramm (dag) | 10 g |
1 Gramm | 1000 mg |
1 Unze / Ounce (oz) | 28,35 g |
1 Pfund (eng.) / Pound | (16 oz) 453 g |
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