Suche

Der große Backkurs Hefezopfflechten (II) Zöpfe mit 5, 7, 8 und 9 Strängen

Nachdem im ersten Teil des großen Backkurs Hefezopfflechten einfache Basisanleitungen bis hin zum 2-Strang-Zopf gezeigt wurden, geht es im zweiten Teil um Hefezöpfe mit mehr als 5 Strängen. Als Teige eignen sich alle bereits im ersten Teil vorgestellten Teige sowie letztlich alle Hefezopfrezepte.

Hefezopf mit 5, 7 und 9 Strängen

Diese Anleitung zum Flechten eines Zopfes kann prinzipiell mit einer beliebigen, ungeraden Zahl an Strängen geflochten werden. Sie können also nach dem gleichen Prinzip auch einen Hefezopf mit 7, 9 oder sogar mehr Strängen flechten. Bei 11 Strängen und mehr könnte die Realisierung etwas aufwändig werden, weil sehr dünne und lange Teigstränge benötigt werden. Realistischer und einfacher ist das Flechten eines 5-Strangzopfs oder eines 7-Strangzopfs. Diese Art Hefezopf wird vor allem breiter, je mehr Stränge genommen werden.

Der Hefezopf nach dieser Methode ergibt einen relativ flachen, kompakten Zopf, dessen Struktur eher reliefartig ist. Dadurch eignet er sich auch für zarte, empfindliche Teige, die sonst auseinander zu fallen drohen.

Ebenfalls geeignet ist diese Methode, wenn sie mit 5 Strängen geflochten wird, für kleinere Backwerke wie Brötchen oder kleiner Baguettes.

Diese Flechtmethode ist sehr einfach und unkompliziert und geht selbst bei einer höheren Zahl an Strängen schnell, so man einmal das Prinzip verstanden hat. Letztlich ist die Methode nichts weiter als die schon aus der Kindheit bekannte Variante eines 3-Strang-Zopfs, die nur etwas erweitert wird.

Hefezopf flechten – Schritt 1

Bereiten Sie den Hefeteig (Beispielrezept schwerer Hefeteig) zu und lassen ihn sein Volumen verdoppeln. Den Teig anschließend nur kurz durchkneteten, damit nicht zu viel Luft entweicht, und den Teig in 5 (7, 9) gleich große Portionen teilen. Diese jeweils zu gleich langen und dicken Strängen rollen. Dicke und Länge können nach Belieben gewählt werden, das Backwerk wird entsprechend kompakter und kürzer oder schlanker und länger.

Schritt 2

Die 5 Stränge nebeneinander auf die Arbeitsplatte legen. Das Grundprinzip dieser Flechtweise ist einfach und entspricht im Wesentlichen dem bekannten Prinzip für den 3-Strang-Zopf: Immer abwechselnd einen Außenzopf in die jeweilige Mitte führen.

Schritt 3

Beim 5-Strang-Zopf bedeutet dies: Den linken Außenstrang über die beiden daneben liegenden Stränge zur Mitte führen. (beim 7-Strang-Zopf würde der Strang über 3 Stränge geführt, beim 9-Strang-Zopf über 4)

Schritt 4

Und nun den rechten Außenzopf über zwei Stränge zur Mitte führen. Dabei wird der zuvor geführte Strang gekreuzt.
Wieder den Außenstrang von der linken Seite nehmen und ebenfalls über 2 Stränge zur Mitte führen und dabei den zuvor geführten Strang kreuzen. So fortfahren, bis die Stränge aufgebraucht sind.

Schritt 6

Die Enden zusammendrücken und unter den Zopf schlagen. Den Zopf nach Rezept ruhen lassen und nach belieben mit Milch oder einer Eigelb-Milch-Mischung bestreichen und backen.

Mozartzopf mit 8 Strängen

Ein Beispiel für einen 8-Strang-Zopf ist der Mozartzopf. Diese Variante zeichnet sich dadurch aus, dass der Zopf wesentlich plastischer und höher wird, als bei der vorangegangenen Variante. Das Flechten dieses Zopfs ist ein wenig schwieriger, weil die Stränge pro „Flechtgang“ nicht einfach nur ein Mal über Kreuz gelegt werden, sondern in drei Schritten mit je zwei Strängen verschlungen werden. Die unterschiedlichen Farben in der Anleitung helfen, das Prinzip zu verstehen. Aber auch für diese Variante gilt: ist der „Groschen gefallen“, ist das Flechten gar nicht mehr so schwer.

Schritt 1

Bereiten Sie den Hefeteig zu und lassen ihn sein Volumen verdoppeln. Nun kurz durchkneten und den Teig in 8 gleichgroße Portionen teilen. Diese formen Sie zunächst nacheinander zu dicken Rollen etwa doppelter Handbreite. Wenn Sie die Rollen nacheinander bearbeiten, können die anderen in der Zwischenzeit entspannen und ziehen sich beim Ausrollen auf die endgültige Form nicht mehr zusammen. Nun die Rollen zu gut daumendicken Strängen gleicher Länge rollen.

Schritt 2

Die Stränge parallel zueinander auf die Arbeitsplatte legen und oben leicht zusammendrücken. Es ist hilfreich, diese etwas zu beschweren, damit die Stränge während des Flechtens nicht verrutschen. Das Flechten eines Hefezopfs mit 8 Strängen erfolgt symetrisch. Die Stränge der rechten bzw. linken Seite bleiben grundsätzlich auf „ihrer“ Seite und wechseln diese nur kurzfristig. Daher ist es hilfreich, die Mitte deutlich zu markieren, in dem die Stränge dort etwas weiter auseiander gelegt werden. Zusätzlich können Sie sich als optische Unterstützung noch diese Mitte mit einem Kochlöffelstil o.ä. markieren.

Schritt 3

Nun beginnt das eigentliche Flechten des Hefezopfs. Aktiv sind jeweils immer die äußeren Stränge. Legen Sie den äußeren linken Strang quer über alle anderen in die Waagerechte. Das Einhalten der Waagerechte auch beim fortgeschrittenen Flechten hilft, mit den inaktiven Strängen nicht durcheinander zu kommen.

Schritt 4

Der rechte äußere Strang wird analog waagerecht auf die linke Seite gelegt.

Schritt 5

Nun den zweiten äußeren Strang von links auf die rechte Seite legen.

Schritt 6

Nun den Teigstrang, der rechts oben liegt, nach unten legen. Wichtig: der Teigtrang wird unter dem vorherigen geführt. Sie können Schritt 5 und 6 auch in einem Arbeitsgang machen, indem Sie mit der rechten Hand den linken Strang greifen, nach rechts legen und währenddessen mit der anderen Hand den rechten oberen Strang greifen und nach unten legen.
Den Strang links von der Mitte ablegen. Wie zu sehen, landet der dunkelblaue Strang damit wieder auf „seiner“, der linken, blauen Seite.

Schritt 7

Für die Teigtränge der rechten Seite verfahren Sie analog: zunächst den nächsten äußeren Strang waagerecht von rechts nach links legen…

Schritt 8

… und den linken oberen Strang unter diesem durchführen und nach unten legen. Er landet rechts von der Mitte.
Achten Sie darauf, dass Sie den Hefezopf nicht zu fest flechten, da der Hefeteig sein Volumen noch vergrößert. Sollte es doch einmal zu fest geworden sein, können Sie die letzte Verdrehung auch immer noch einmal vorsichtig lockern und so zurechtrücken, dass sie gleichmäßig ist.

Schritt 9

Eine Flechtrunde für den Hefezopf ist jetzt abgeschlossen.
Hilfreich ist, die nach unten ausgerichteten Stränge wieder zurechtzurücken und die Mitte dadurch wieder freizumachen, weil genau dorthin die Stränge der nächsten Runde gelegt werden.
Die folgenden Schritte sind eine stete Wiederholung der Schritte 5-8:

Schritt 10

Auf der linken Seite beginnend den äußeren Strang von links nach rechts legen… (Achtung: der obere waagerechte Strang ruht noch.)

Schritt 11

… den waagerechten linken Strang unter diesem durch nach unten führen und links von der Mitte platzieren.
Analog das Ganze für den äußeren Strang von der rechten Seite.
Immer wieder die Schritte 5-8 wiederholen, bis die Teigstränge verbraucht sind.

Mozartzopf fertigstellen

Den fertig geflochtenen Hefezopf vorsichtig aufgreifen und diagonal auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Dabei den Hefezopf vorsichtig auseinanderziehen. Die Ende werden unter den Hefezopf geschlagen, dabei können die Stränge noch ein wenig zurechtgezupft werden. Mit einem Tuch abdecken und erneut gehen lassen. Vor dem Backen süßen Hefeteig mit etwas Milch bestreichen, damit er eine schöne Farbe bekommt.
Einen schönen Glanz erreichen Sie, wenn Sie den Hefezopf nach dem Backen mit glatt gerührter, heller Konfitüre oder Gelee aprikotieren.

Der große Backkurs Hefezopfflechten Teil 1 – Basisanleitungen

Der große Backkurs Hefezopfflechten Teil 3 – Osterkorb

Schreibe einen Kommentar